Sonntag, 16. Mai 2010

Westfalen

Das war der Plan:
10:20 Münster,11:00 Georgsmarienhütte (finde den Namen so nett), 12:00 Gohfeld , 12:30 Kalletal, Happe Happe.
Dann noch Herrman, Externst ein oder zwei, Matterhorn ups Paderborn oder so und auffe Bahn ruckzuck zur Vesper nach Hause.

Münster hat noch geklappt, wenn auch mit Verspätung. Nach einem ausführlichen Ausgang mit dem Sheppel (andere sagen Aussie, aber das klingt nicht nach dem Scheppern, das ein Sheppel verursacht) entschloss ich mich, das Thermofutter, das ich im April für den nächsten Winter eingemottet hatte, zu reaktivieren.

Appelhülsen gibts wirklich:



Da gibts sogar eine Brücke


über ein Gewässer



In Münster war ein Polizei- und Feuerwehraufgebot. Nach einem ersten Schreck stellte ich aber fest, die waren nicht meinetwegen da.


Unter anderem wurde mordernste Fahrzeug-Hi-Tech geboten, so das neueste Provida (oder so ähnlich). Ein BMW mit paarhundertzich PS, Beschleunigung von Null auf Kawuppdich in Nullkommanix und irre Höchstgeschwindigkeit.

Zur Tarnung ist der Wagen extra nicht Blau-Weiss, sondern in dezenten dunklen Farbtönen. Die Aufschrift soll wohl zur Legitimation dienen, wenn son Porscheraser angehalten wurde.

Von der Seite sieht das Geschoss ganz harmlos aus,

Doch ein Blick ins Cockpit offenbart die ganze Hi-Tech. Direkt nach dieser Aufnahme bin von einem Ordnungshüter angesprochen worden. Ich dachte schon, er hätte mich erwischt und hab die Kamera sofort in die linke Hand genommen, daß es nicht so aussieht als ob ich Spioniere. Er hatte aber wohl nur generellen Verdacht, weil noch den Helm am Ärmel hatte. Nachdem er scheinbar harmlos das Gespräch eingeleitet hatte ("Super Wetter zum Moppedfahren!") ging er unvermittelt zu Stufe 1 über: Man zeige dem zu Folternden die Folterinstrumente. Ausführlich musste ich mir anhören, wie nicht nur Raser, sondern auch Biker gemessen, geknipst, von vorn, von hinten und von der Seite fotografiert und gefilmt werden sobald sie das erlaubte Schneckenschaftempo geringfügig überschreiten. (Falls der Kollege von der Münsteraner Wache dies jemals lesen sollte: war trotzdem eine nette Unterhaltung! ).
Georgsmarienhütte hab ich noch gefunden, aber dunkel dräuende Wolken bewogen mich, ohne Aufenthalt richtung Süd-Ost abzubiegen.
Da fiel mir das Bielefeld-Komplott ein. Gibt es Bielefeld wirklich?
Eine Überprüfung ergab eine erstaunliche Detail-Treue. Jemand hat sich die Mühe gemacht, echte Ortsschilder aufzustellen:

Hinter diesem Schild traf ich einen Agenten, der mir beteuerte, in Bielefeld geboren zu sein, auch wenn er jetzt in Gütersloh lebe. (Note to self: Does Gütersloh exist? nachprüfen!) Er fuhr allerdings Honda, also wahrscheinlich ein Agent fernöstlicher Mächte. Tatsächlich wurde eine fast komplette Stadt mit Theater

historischen Fachwerkbauten

und einer Fußgängerzone zu Tarnungszwecken erstellt. Lebensverachtend wagte ich mich in diese Zone und fand die Schöpfer der Bielefeld-Legende:
Aliens, die die Illusion einer westfälischen Kleinstadt erschaffen haben und sich nur ganz selten zu Erkennen geben. Unter Einsatz meiner ganzen Agentenfähigkeiten gelang es mir, weitere Beweise zu dokumentieren:









Nach Aufdeckung dieser schrecklichen realität war es meine erste Pflicht, mein Leben zu retten um diese Beweise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nur mit Einsatz aller Schläue und der gesamten, brutalen Kraft meiner Sportster 883 gelang es mir, aus "Bielefeld" zu entkommen.
Der Tag war noch lang, und nach der geglückten Flucht wollte ich meine Energie zur Lösung eines weiteren Rätsels einsetzen.
Dazu musste ich die treue Sporty aber erst einmal hier tarnen und verstecken:
Wir befinden uns in den Katakomben unter einem als Museum getarnten Desinformationszentrums. Der Ortsname ist streng geheim, Codewort Lipperborn.
Auch hier wurde eine komplette Infrastruktur gefälscht
Hier scheinen die Urheber allerdings klerikaler Natur zu sein



wenn man Größe und Anzahl der einschlägigen Etablissements in Betracht zieht.
Scheinbar dient der ganze Aufwand nur, dies

zu verschleiern.
Hier steigt eine klare, flüssige Substanz aus der Erde

die von den Eingeborenen als Pader-Quelle bezeichnet wird.

Tatsächlich ist dies die grösste und früheste Einspeisung der Lippe. Ich vermute aber, daß der Klerus sich weigerte, einen der größten Dome Westfalens als Lipperborner WillibrordiDom zu bezeichnen, zumal es ja schon einen Ort namens Lippspringe gibt. So wurde die Lippequelle kraft göttlicher Fügung einfach in Paderquelle umbenannt und der Dom kann in Paderborn bleiben. Sogar ein Denkmal historischen Brauchtums
wurde nachgestellt. Mit Rücksicht auf ehelichen Frieden und den Rest der holden ... unterlasse ich hiermit jede Bemerkung über Geschlecht und Tätigkeit der dargestellten Figuren.
Nach diesen Enthüllungen blieb mir nur noch die Flucht nach Haus, die dank Feiertagsrückreiseverkehr ein eigenes Abenteuer wurde. (Ein Tipp an alle Interessierten: Ein drei drei Jahre altes Aldi-Navi wird auch durch eine Bordsteckdose nicht Motorradtauglich und Kartenmaterial sollte von der richtigen Region vorhanden sein).
Statistik:
Karte zu diesem Trip: Aral Karte Beneluxstaaten (Suboptimal)
Navi: Medion Gopal, bei dem der Usb-Stecker immer aus der Buchse fällt. (Fatal)
Gesamt 420 KM in ca 8h
21,95 l Super 95 zu 31,15 €
ein Big-Mac,Fritten, Kaffee, bei McDo in Melle?
0,5l klaren von Netto für 11 c
Et ceterum: Ich habe es geschafft, vier mal an einem tag zu tanken.

1 Kommentar:

  1. Sehr amüsant!
    Komme aus der Gegend (Kalletal), in der du mittags Pause machen wolltest und bin im Sportyforum.

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